Blutegel 
sind Fertigarzneimittel nach Paragraph 2 Abs. 1 Nr. 1 Arzneimittelgesetz. Es dürfen nur Blutegel eingesetzt werden, die von zugelassenen Arzneimittel Herstellern bezogen werden.
Bereits die Ärzte aus der Antike haben mit Blutegeln behandelt. Es ist ein so genanntes ausleitendes Heilverfahren welches Jahrhunderte lang gezielt eingesetzt wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Blutegeltherapie mehr und mehr durch die Entwicklung der wissenschaftlichen Medizin weniger. Der Blutegel (Hirudo medicinalis) gibt mit seinem Speichel unterschiedliche Sekrete ab, welche noch nicht alle erforscht sind. Der bekannteste Stoff mit einer stark gerinnungshemmenden Wirkung ist das Hirudin (Hirudo = Blutegel) welches dafür verantwortlich ist, dass das Blut während des Bisses fließfähig bleibt und den Lymphstrohm beschleunigt. Weitere Stoffe sind:
Calin, es sorgt für eine ausgiebige Nachblutung (sanfter Aderlass) und Reinigung der Wunde.
Hyaluronidase, es wirkt leicht antibiotisch.
Egline und Kollagenase, sind Substanzen die entzündungsauslösende Enzyme in ihre Aktivität blockieren. Auf diese Weise wird Entzündungsprozessen entgegen gewirkt. Außerdem besitzt das Eglin eine schmerzstillende Wirkung.
Hemetin wirkt thrombenauflösend.
Orgelase fördert die Mikrozirkulation.
Der Biss eines Blutegels fühlt sich bei Menschen wie Brennnesseln oder ein Insektenstich an.
Egelbisse infizieren sich selten und außer einem leichten Juckreiz gibt es kaum Überreaktionen. 
Es werden im Schnitt 2-6 Egel angesetzt, abfallen tun sie von alleine wenn sie genug Blut gesaugt haben, dies kann zwischen 30 und 90 Minuten dauern.
Das Nachbluten dauert in der Regel bis zu 12 Stunden, in Ausnahmefällen kann es auch bis zu 24 Stunden anhalten. Nachdem der Egel abgefallen ist, beginnt die Wunde zu bluten, das Nachbluten ist wichtig um die Wunde von Keimen zu befreien. Außerdem wird die Wirksamkeit erhöht und es hat eine entstauende Wirkung.
In der Rinderhaltung gibt es gute Erfahrungen bei Schwellungen, Mastitis, Strichverletzungen, Exemen oder Gelenkerkrankungen. Aber auch bei Pferden mit Hufrollenerkrankung, Cauda Equina,

 krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule (z.B. Spondylosen),

 Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen oder

 akuter Rehe hat man gute Erfolge.
Bei Hunden, allgemeine Gelenkerkrankungen (z.B. Arthrose, Arthritis), Hüftgelenkdysplasie (HD),

Bandscheibenvorfall.

Sowie auch allgemein bei Abzessen, Furunkel, Karbunkel, Ödemen

 und alle Formen von Entzündungsprozessen, allgemeine Entgiftung des Körpers und

 Durchblutungsstörungen.